Am Abend des 1. November 1937, Allerheiligen haben Maria Ganseforth (* 30. Mai 1924) und ihre Schwester Grete (*12. Januar 1926) aus Heede in der Pfarrkirche den Toties-Quoties-Ablass für die Verstorbenen gebetet. In einer Gebetspause stehen sie neben dem Turmaufgang an der Nordseite der Pfarrkirche. Grete schaut auf die Gräber des anliegenden Friedhofs und bemerkt in einiger Entfernung zwischen zwei Lebensbäumen, ungefähr einen Meter über der Erde schwebend, einen hellen Lichtschein und kurz darauf eine leuchtende Frauengestalt. Erschrocken flüstert sie ihrer Schwester zu: „Ich glaube, da stand die Mutter Gottes.“
Grete geht am selben Abend erneut zusammen mit ihrer Schwester und Anni Schulte (geboren am 19. November 1925) und Susanne Bruns(geboren am 16. Februar 1924) aus dem Dorf zum Friedhof. Sie gehen zu den ersten Gräbern. Über den Lebensbäumen des Friedhofs sehen sie eine auffallende Helligkeit, dann einen Lichtschein, der sich von oben niederlässt und schließlich eine Gestalt.
Bis zum 13. November 1937 sehen Anni Schulte, Grete Ganseforth, Maria Ganseforth und Susanne Bruns die Erscheinung der Mutter Gottes jeden Tag: Sie steht etwa einen Meter über der Erde auf einer blauweißen Wolke. Auf dem Haupt trägt sie eine goldene Krone. Ein weißer Schleier fällt vom Kopf zu beiden Seiten bis auf die Wolke. Auf ihrer linken Hand sitzt aufrecht das Jesuskind, ganz in Weiß gekleidet. Es trägt in der rechten Hand eine goldene Kugel, aus der ein goldenes Kreuz ragt. Nach diesen Beschreibungen der Seherkinder wird später die Reliefplastik „Königin des Weltalls“ in Heede gestaltet.
Am 3. November 1940, zwischen 20.30 und 21.00 Uhr, zeigt
sich die Erscheinung zum letzten Mal. Während dieser Vision bittet die
Gottesmutter die Mädchen, das Geheimnis, welches sie ihnen am 19. Oktober 1940
allein für den Heiligen Vater anvertraut habe, für sich zu behalten, es
niemandem sonst zu sagen. Nach den Berichten der Mädchen waren die letzten
Worte der Mutter Gottes: „Nun, liebe Kinder, zum Abschied noch den Segen!
Bleibt Gott ergeben und brav! Betet oft und gern den Rosenkranz! Nun ade, liebe
Kinder! Auf Wiedersehen im Himmel!“
Mit einigen Unterbrechungen dauern die Visionen an bis zum
November 1940. Sie sehen die Mutter Gottes, meist mit dem Jesuskind, an etwa
105 Tagen.
Die Kinder wurden untersucht unter den NS-Bedingungen der Zeit. Man hat diese Erscheinung nachträglich nur im Zusammenhang mit den Kriegsvorbereitungen und Marias Warnung vor dem Krieg gedeutet im 2. Kriegsjahr enden die Erscheinungen.
Bücher:
Eizereif, Heinrich: Tut, was Er euch gesagt hat. Dokumentarbericht, Studien und Erörterungen über die Mutter-Gottes-Erscheinungen in Heede. Gröbenzell 1971.
Heede. Gnade und Auftrag. Herausgegeben von Johannes Brinkmann. 2. Auflage. Leutesdorf 1985.
Höcht, Johannes Maria: War es die Mutter Gottes? Um die Echtheit von Heede. Heede-Sondernummer. In: Der Große Ruf. Wiesbaden 1951.
Staudinger, Odo: Heede. Erscheinungen vom 1. November 1937 bis 3. November 1940. Fragen und Antworten. 6. Auflage. Wels 1960.
Wunram, Wilhelm: Sind die Mutter-Gottes-Erscheinungen vom 1.11.37 bis 3.11.40 in Heede glaubwürdig? Groß-Hesepe 1959.
Wunram, Wilhelm: Über die Mutter-Gottes-Erscheinungen in Heede. Groß-Hesepe 1964.