Unbefleckte Empfängnis

Das Dogma der immaculata conceptio ist 1854 durch Pius IX in einer Bulle festgelegt worden zur Bewahrung der Mutter Jesu von der Erbsünde

Maria die Mutter Gottes ist wie ihr Sohn Jesus schon im Mutterleib Annas empfangen worden durch den Heiligen Geist  – nicht durch natürlichen Akt der Zeugung mit ihrem Mann … entstanden. 

Vor Maria also hat Anna, die Großmutter Jesu, bereits unbefleckt empfangen – das Protoevangelium von Jakobus erläutert begründend hierzu: Anna und ihr Mann konnten keine Kinder bekommen. Auch dort wird durch göttliches Eingreifen mittels des Heiligen Geistes doch noch ein Kind möglich und Maria wird gezeugt – hier wird das planende, heilsgeschichtliche Vorgehen Gottes sichtbar.

Interessant ist, daß wenige Jahre später am 11.2.1858 in Lourdes mehrere Marienerscheinung stattgefunden haben. Bis zum 16.7. soll Bernadette Soubirous 18 mal die Heilige Jungfrau erschienen sein. Die junge Frau starb mit 35 Jahren unter Schmerzen 16.4.1879 in Nevers. Seit dem 3. August 1925 ruht der Leichnam der Heiligen Bernadette in einem Glasschrein in der Kapelle des ehemaligen Klosters Saint Gildard in Nevers. Die Heilige Quelle, das Heilwasser von Lourdes wurde Bernadette in der Grotte von der Heiligen Gottesmutter gezeigt. 

Nach Augustinus ist die Fleischeslust, der Trieb, der den Geschlechtsakt zwingend vorantreibt, stärker als der geistige Wille, denn der Geist steuert nicht das Geschlecht des Mannes, sondern die „Gier”. Der Zeugungsakt macht durch die sexuelle Lust, die sich dem Geist entzieht, den Menschen zum Erbsünder. Die Sünde aber trennt uns von Gott. 

Das Geschlechtsorgan besteht aus glatter Muskulatur, die vom autonomen Nervensystem gesteuert wird. Es kann nicht willentlich gesteuert werden, sondern agiert autonom. Deswegen kann der Geistige Wille von Natur aus nichts ausrichten, wenn physiologisch das Organ nicht bereit ist – auch Stress ist ein Hinderungsgrund dafür sowie pathologische Vorgänge wie der zu hohe Blutdruck. Deswegen ist die Beobachtung Augustins zwar prinzipiell richtig, aber die Schlußfolgerung inkorrekt. Der Mensch kann strukturell nur sich fortpflanzen, wenn er sich hingibt, die Gier laufen läßt, in den Flow gerät. Die sexuelle Lust ist von daher nicht willentlich kontrollierbar und erscheint fälschlicherweise als Gegner des Geistes, weil das autonome Nervensystems sich eben dem Geist entzieht bzw für ihn nicht erreichbar ist. Diese wissenschaftliche Tatsache berücksichtigend, muß Augustins Erbsündenlehre neu überdacht werden. Die Fortpflanzung kann physiologisch nicht als Sünde der Vererbungsgier, qua Geist- und damit Gottesferne bewertet werden.
Deshalb sollte die sexuelle Lust aus dem Sündenregister gestrichen werden, die Erbsünde als Drang sich Erben zu schaffen im engeren Sinn nicht als Sünde verstanden werden. 

Der Mensch begeht Sünden, die ihn von Gott, der Liebe zu Gott entfernen, namentlich wenn er die Zehn Geboten willentlich mißachtet, sich in Konflikte begibt usw.
Der Mensch bedarf also grundsätzlich und ohne Alternative der Sühne, der Abwaschung der Sünde am Kreuz durch Christus, um von Gott wieder ungetrennt zu sein, wieder die Liebe rein zu empfinden. 

Die Urchristliche Theologie benötigt also eine Sexualität freie Zeugung des Gottes Sohnes wegen der Bewertung des Aktes als (Erb)Sünde. So kann also Maria nur vom Heiligen Geist gezeugt sein, um Jesus sündenfrei zu halten.

Wie läßt sich die biblisch überlieferte jungfräuliche Empfängnis ohne männliches Zutun aber erklären? Gibt es evtl die übersehene Tatsache, dass Jungfrauengeburt biologisch doch möglich ist?

Eine usamerikanische Wissenschaftlerin Prof. Amy H. Herring, North Carolina, Biostatistikerin, Due University hat in einer Umfrage für ihre Studie 7870 junge Amerikanerinnen zwischen zwölf und 18 Jahren befragt. Und 45 von den Teenager-Müttern gaben an, trotz Schwangerschaft niemals Sex gehabt zu haben. Die Professorin ist erreichbar per email: amy.herring@duke.edu

Parthenogenese, Jungfernzeugung im Tierreich
Eine kurze Recherche mit ChatGPT4:

„Es gibt verschiedene Tierarten, bei denen Parthenogenese regelmäßig vorkommt. Diese sind in verschiedenen Tiergruppen wie Insekten, Reptilien und Fischen zu finden. Hier ist eine Liste einiger Tierarten, bei denen Parthenogenese häufig oder regelmäßig beobachtet wurde:

Bei Insekten
Blattläuse (Aphidoidea) – viele Arten pflanzen sich durch Parthenogenese fort, besonders in günstigen Jahreszeiten.

Ameisen (verschiedene Arten) – Einige Ameisenarten nutzen Parthenogenese, um Arbeiterinnen zu produzieren.

Bienen (Apis mellifera) – Bei Honigbienen können unbefruchtete Eier zu männlichen Drohnen heranwachsen.

Wespen (Hymenoptera) – Einige Wespenarten, wie z. B. Gallwespen, vermehren sich parthenogenetisch.

Stabheuschrecken (Phasmatodea) – Viele Arten dieser Insekten pflanzen sich regelmäßig durch Parthenogenese fort.

Reptilien

Komodowaran (Varanus komodoensis) – Weibchen können sich unter bestimmten Bedingungen ohne Männchen fortpflanzen.

Leopardgecko (Eublepharis macularius) – Parthenogenese wurde in einigen Fällen beobachtet.

Verschiedene Eidechsenarten, insbesondere der Gattung Aspidoscelis – Einige Arten wie die Aspidoscelis uniparens sind komplett parthenogenetisch.

Tejus-Echsen (Cnemidophorus) – Bestimmte Arten dieser Echsen sind dafür bekannt, sich nur durch Parthenogenese fortzupflanzen.

Fische

Hammerkopfhaie (Sphyrnidae) – Es wurden Fälle von Parthenogenese in Gefangenschaft dokumentiert.

Schwarzspitzenhaie (Carcharhinus limbatus) – Weibchen haben sich ohne Befruchtung vermehrt, besonders in Gefangenschaft.

Poeciliidae (Lebendgebärende Zahnkarpfen) – Einige Arten, wie der Amazonas-Molly (Poecilia formosa), nutzen Parthenogenese.

Amphibien

Schwarzgelber Salamander (Ambystoma barbouri) – In bestimmten Populationen kann Parthenogenese auftreten.

Wirbellose Tiere (sonstige)

Daphnien (Wasserflöhe) – Parthenogenese ist bei diesen kleinen Krebstieren unter günstigen Bedingungen weit verbreitet.

Rotatorien (Rädertierchen) – Bei vielen Arten tritt Parthenogenese regelmäßig auf.

Diese Arten nutzen die Parthenogenese, um sich unter besonderen Umweltbedingungen effizient zu vermehren, wie bei fehlenden Männchen oder in bestimmten Jahreszeiten.”

© Oliver Heise 2024